Ortler-Süd“Cevedalegruppe“ Hochgebirgstour – Rifugio Cesere Branca

Tourdatum: 23. – 26. Juli 2017

Tourenbegleiter: Christian Eichhorn, Rudi, Günter

 

  • Am Sonntag um 7 Uhr holte Christian einen Teil seiner Mitwanderer in den jeweiligen Strassen ab und am Merowinger Hof trafen sich alle 10; Helga, Gisela, Christian, Dieter, Edi, Gerald, Gerhard, Paul, Rudi und Werner.                                                                             Die Anfahrt; 7 im Ford Transit der Gemeinde Kirchheim, sowie Gisela Helga und Edi im privaten Van, fuhren auf der Autobahn über Kufstein- Innsbruck bis Landeck, – Reschenpass- Stilfser Joch- Bormio- St. Caterina Valfurva- ins Valle dei Forni und da auf den oberen Parkplatz.                                                                                                       Bemerkenswert war die Fahrt übers Stilfser Joch, denn auf dieser kurvenreichen Strecke fuhr beinahe alles was 2 Räder hatte. Radler und Motorräder rauf und runter und dazwischen wir mit unserem Ford Transit vollbeladen und langsam im 1. und 2. Gang, meistens hinter einem oder gleich mehreren nebeneinander fahrenden Radlern hinterher. Die Rundumsicht war hervorragend, vor allem der Schnee und weiter unten das blanke Eis der Ortlergletscherzungen leuchtete uns entgegen. Am Pass war die Zweiradhölle los; ein Volksfest auf 2758 m Höhe, bei schönstem Sonnenschein und daher kein Platz zum parken und so fuhren wir weiter. Die letzten Kilometer von Santa Caterina Valfurva zum Ziel auf der einspurigen teilweise recht steilen Mautstasse mit erheblichem Gegenverkehr, waren Highlight. Der Ford-Motor war zu schwach, da mussten wir mehrmals aussteigen und die steilen Meter fuhr Rudi alleine weiter. Die beiden Damen mit Edi, fuhren bravorös. Vom letzten Parkplatz wurden unsere Rucksäcke zur Brancahütte gefahren und wir wanderten etwas mehr als eine Stunde gemütlich zur Hütte.                                                                                                                                                Der Empfang durch die Hüttenwirtin war kühl und nüchtern, aber sie sprach Deutsch. Wir bekamen unterm Dach 5 Zweibettzimmer mit einem gesonderten Waschraum mit 6 Warm- und Kaltwasserhähnen sowie 2 Toiletten. Im EG- der beheizte Trockenraum war super. Am Abend wurde die Karte studiert und die Tourenziele besprochen, doch der Wetterbericht für Montag verhieß leider nichts Gutes, so viel die Entscheidung: „Abwarten“.  Die abendliche Hüttenverpflegung; 4-Gängemenue; war prima, Bier und Wein ebenso, die Preise der Höhenlage angepasst. Trotz erheblicher Müdigkeit, war durchschlafen in dieser Höhe nicht allen möglich.
  • Montag: Der Himmel am Morgen war leicht bewölkt, aber die hohen grauen Nebel waren schon sichtbar.  Wir entschlossen uns daher zur Hüttentour; Pizzini- (2700m) und Casatihütte (3269m) und zurück das sollte in 6-7 Stunden Gehzeit machbar sein. Nach dem Frühstück um ca. 8 Uhr marschierten wir los, ins Valle di Cedec in Richtung Pizzinihütte. Die Alpenflora war wunderschön, vorallem das blau des Eisenhutes. Der Wandersteig endete am Cedec- Bach und ging in den Hüttenzufahrtsweg der Pizzinihütte über.  Die Almbetreiber fuhren im Geländewagen, die Hütehunde liefen hinterher, um die hornlosen Milchkühe zu versorgen. Wir holten die Regenschutzkleidung aus den Rucksäcken, denn die grauen Nebelwolken waren bereits da, ehe wir die Hütte erreicht hatten. Gemütlich im Lokal sitzend schauten wir beim Fenster raus: Es schüttete und gleich danach schneite es. Die Wanderung zur Casatihütte rückte in weite Ferne und der Hüttenwirt freute sich über das unerwartete Mittagsgeschäft. Als der Schneefall nachließ, wanderten wir zurück zur Brancahütte und genossen die Ruhe auf der langen Naturholzbank unter dem Hüttenbalkon mit prächtigen Blick ins Berg- und Eispanorama. Das Wetter verzog sich und voller Tatendrang, gingen einige von uns über den oberen Eislehrpfad (Glaciologico alto) zu den Gletscherzungen des Pizzo Tresero und der Punta San Matteo. Es war beeindruckend, diese riesigen und schaurigen Eiskavernen aus nächster Nähe zu sehen. Sah aus, wie der Zugang in die Unterwelt. Zurück auf der Hütte, der Wetterbericht für Dienstag war mit mehreren Stunden Sonne im Hochgebirge angegeben und so freuten wir uns auf die Eis-Tour auf den Palon de la Mare.
  • Dienstag: Extra füh, um halb 7 gefrühstückt und bei 4° Lufttemperatur um halb 8 losmarschiert, in Richtung Palon de la Mare (3703 m hoch). Der Aufstieg über die Bergschultern und Moränen war teilsweise ausgesetzt, steil und der Wind nahm zu, insgesamt waren es ca.1300 Höhenmeter die wir überwinden wollten. Das Wetter hatte mit uns kein Einsehen, ständig hingen dicke Nebelwolken im Gipfelbereich, doch wir stiegen voller Zuversicht immer höher. Bei 3000 m kamen wir in die Gletscherzone, gingen mit Steigeisen weiter. Gisela und Dieter mieden das Eis und kerhrten um. Bei 3360 m bildeten wir 2 Viererselschaften  und staunten nicht schlecht über die Menge an breiten, tiefen und schneeverwehten Gletscherspalten. Christian spurte den Weg mit sicherem Auge, soweit es die Spalten zuliessen über den Gletscher. 3440 m zeigten die Höhenmesser, als die Bewölkung ständig zunahm und es zu schneien begann, da drehten wir schweren Herzens, aber sicherheitshalber um. Der Abstieg war am selben Weg wie der Aufstieg, nur der Wind war stürmisch und böig geworden. Das war in den Gratbereichen eine zusätzliche Herausforderung der Stansicherheit. Auf der Hütte fingen wir an uns heimisch zu fühlen, denn nach dieser Tour, es war der erste so richtige Hüttenabend, denn wir merkten den Kalorienverbrauch und der Durst war doch erheblich.
  • Mittwoch: Das Wetter war für Touren in die Dreitausender leider ungeeignet und so  beschlossen wir die Heimreise anzutreten. Die Hüttenwirtin bedauerte es sehr.  Zum Parkplatz gewandert, da waren die Rucksäcke bereits an den Autos und die Fahrt ging los über Bormio – Livigno- entlang dem Stausee von Livignio durch den einspurigen Strassentunnel in die Schweiz über Zernez- Martina bis Pfunds nach Tirol. Das Mittagessen hat uns sehr gemundet, nur die Weiterfahrt erfolgte bei strömenden Regen auf der Autobahn nach Kirchheim. Es war eine Supertour und wir freuen uns auf neue Ziele in dieser Region.