Ortler-Süd; 3. Venetiaspitze
Tourdatum: 27.+28. Juli 2016
Tourbegleiter: Christian Eichhorn, Rudi Günter
Mittwoch: Von der Zufallhütte 2265 m über den Schranferner zur Dritten Veneziaspitze 3356 m hoch.
Das Wetter war für heute besser angesagt, für heute Mittag nur ein Regenschauer, sonst bewölkt bis sonnig.
Nach dem kräftigenden Frühstück und eben bewölktem Himmel führte uns Christian über den Weg 37 und weiter oben den Steig 37a in Richtung Schranferner. Wir gewannen schnell an Höhe, da Wege und Steige steil angelegt sind. Ab 2900 m Höhe hören die Farbmarkierungen auf und wir orientierten uns an den gut sichtbaren ( es war kein Nebel) Steinmännchen. Das Gehen wurde schwieriger da im steilen Gelände mächtig viel Steinschutt lag und dazwischen die nach unten springenden Eisbäche tobten.
An der Eiskante des Schranferners war volle Eisaurüstung erforderlich. Wir gingen mittig am Gletscherfuss los und machten die Gletscherüberschreitung in einem langgezogenen Rechtsbogen und weiter direkt unter die 3. Veneziaspitze. Das Wetter hielt, doch von Nordwest kamen dicke Wolken. Am Gletscherende ( bei ca. 3250 m Höhe) unter dem Flesgrat legten wir Seil und Steigeisen ab, als uns ein Grauppel- Schneeregenschauer überaschte. In kürzester Zeit waren die Felsen mit Schnee überzogen und es war kein Ende des tobenden Wetters in Sicht. Wir waren nass, erst vom Schwitzen und danach durch die Niederschläge. „Sicherheit geht vor“ und so ging es halt wieder zurück. Der schneebedeckte Ferner war tückckisch, immer wieder gab es Löcher unter denen sich Gletscherspalten auftaten. Vorallem Christian, der die Seilschaft führte, kämpfte mit diesen Tücken.
Am Gletscherfuß wieder angekommen schien die Sonne auf die Veneziaspitzen. Wir hätten am Gipfel auch keinerlei Fernsicht gehabt. Beim Abstieg über Steinschutt, Bäche, klebrigen Batz gab es bei manch einenem verschmutzte Hosen, nasse Schuhe. Aber als wir von weiter unten zurückblickten, war uns klar: Wir kommen wieder.
Trotz immer wieder schlechter Witterung, erreichten wir täglich unsere Ziele mit über 3000 m Höhe. Wir sind stolz auf uns.
Donnerstag: Ab- und Heimreise
In der Zufallhütte waren wir bestens untergebracht. Ulli der Wirt und sein Personal waren sehr freundlich zu den Gästen. das Preis- Leistungsverhältnis stimmt. Das Gepäck fuhr Ulli mit seiner Materialseilbahn hinunter und wir genossen den Weg durch den Lärchenwald zum Parkplatz bei schönstem Sonnenschein.