Ortler-Süd; Vorderer Rotspitz

Tourdatum: 26. Juli 2016

Tourbegleiter: Christian Eichhorn, Rudi Günter

Dienstag: Von der Zufallhütte 2265 m zum Vorderen Rotspitz; Cima Rossa di Martello 3033 m.

Der Wetterbericht sagte voraus, dass es ab 14 Uhr wieder regnen sollte und anschließend bis zum Abend hin, immer wieder kräftig schauern.

So entschieden wir uns so früh als möglich zu frühstücken, das war um 6 Uhr. Um 10 Minuten vor 7 war Abmarsch. Diesmal waren wir leider nur zu viert, denn Christian hatte erhebliche Schmerzen im Knie und musste dieses einen Tag schonen; das heisst mit Hans, der seinen Husten nicht los gebrachcht hatte, auf der Sonnenliege an der Schutzmauer am Plimbach liegen und schauen was an schicken Beinen so vorbeikommt und natürlich was die Kameraden im Gebirge so unternehmen.

Wir vier, (Edi, Gerald, Gerhard und Werner) gingen eine Tour ohne Ferner-Eis und daher nur mit leichtem Gepäck, was sich bei unseren großen Rucksäcken so anfühlte, als würden wir halb leere Säcke auf den Berg tragen. Dier Weg ging wie gewohnt über die Schutzmauer bis zur Holztreppe, dort runter und links weiter bis zur Weggabelung, zum Weg Nr. 31a und später weiter den Weg 31 durch den  restlichen Lärchenwald und dann steil ansteigend in das Felsmassiv. Die hohen Felwände spendeten Schatten und so machte das Gehen Spaß. Ab 2700 m Höhe ging der Steig durch eine rostrot bis schwarz gefärbte Steinwüste. Ab 2900 Meter ging der Steig nach links in eine schrofige Felsrinne die mit Seilsicherungen gut gesichert war. Nach zweieinhalb Stunden standen wir am Gipfelkreuz und hatten eine tolle Sicht. Die umliegenden Bergspitzen waren zwar immer wieder durch Nebelwolken eingehült, doch der Wind blies die Gipfel auch immer wieder frei.

Nach der gemütlichen Brotzeitpause ging es den selben Weg zurück, im oberen Teil des Abstieges war größte Vorsicht geboten, da das Gelände steil und der schmierige Schutt rutschig war. Unten jedoch haben wir einen neuen Weg entdeckt – nicht über den Schutzwall sondern über die neue Canyon-Hängebrücke des Rio Plima. Und so warteten unsere beiden Kranken vergeblich auf unsere Rückkehr.