Lechweg, auf diesem wandern

Tourdatum: 01.-04. Juli 2022

Tourbegleiter und Autor: Christian Schwiertz

Der Lechweg gilt als erster europäischer Qualitätsweitwanderweg und verläuft länderübergreifend zwischen Deutschland und Österreich. Er wurde 2012 eingeweiht und feiert in diesem Jahr seine ersten erfolgreichen 10 Jahre. Und der Lech gilt als einer der wenigen naturbelassenen großen Alpenflüsse. Grund genug, ihm mal einen Besuch abzustatten.

Wir (14 Teilnehmer*innen) sind die ersten drei Etappen gegangen, genauer gesagt, wir sind drei Etappen gegangen, denn wettertechnisch mussten wir an Tag 3 umdisponieren.

Tag 1

Schon bei der Anreise bekommt man einen ersten guten Eindruck von diesem Lech – ganz schön lang, ganz schön breit, und ganz viel Geröll. Und ringsum ziemlich hohe Berge.

Unser Quartier haben wir in Lech aufgeschlagen. Und wer meint, Lech wäre nur etwas für den Winter, der sollte mal dort im Sommer zum Wandern und Bergsteigen hinfahren – ganz schön vielfältig.

Tag 2

Zur ersten Etappe – wahrscheinlich die alpinste Etappe des Weges – starteten wir am Formarinsee auf 1.793 m. Da ist vom Lech noch nicht viel zu sehen. Aber irgendwann ist er dann da, und durch die vielen kleinen Zuflüsse wird er auch recht schnell größer. So groß, dass auch ein erstes Bad in ihm möglich war, zumindest eine hat es sich nicht nehmen lassen.  Und das Wetter – perfekt. Am Nachmittag gings dann für einige noch schnell in die Höhe – per Bergbahn, um die Berge ringsum von oben zu sehen, denn schließlich laufen wir ja nur im Tal.

Etappe 1 – Start am Formarinsee und die ersten Schritte auf dem Weg Richtung Lech.

Jetzt ist der Lech schon richtig groß geworden. Ob sich ein Bad schon lohnt?

Tag 3

Etappe zwei führt von Lech ins kleine Bergdorf Warth. Diesmal ist der Charakter ganz anders, durch Wiesen und Wälder, hoch überm Lech, den man nur selten sieht, aber einmal überqueren muss. Jetzt ist es schon ein richtiger wilder Fluss. Das Wetter hat wieder gepasst, und da die Etappe relativ kurz war, ging es wieder mit Liften und Bergbahnen in die Höhe – der Aussicht wegen. Einige bekamen dabei noch eine Fitness-Einlage (Pilates) bei bester Aussicht.

Impressionen von der zweiten Etappe

Pilates-Einheit mit  bester Aussicht

Tag 4

Es regnet leicht und die Prognose für den Tag ist eher schlecht. So entscheiden wir uns, die dritte Etappe zu überspringen und gleich die vierte Etappe, eine eher kurze und wenig anspruchsvolle Etappe, zu gehen. Mit Regenschirm, Anorak oder Poncho kein Problem. Und wer sich auf den Weg macht, wird auch belohnt. Als schon alle gedanklich auf der Heimfahrt waren, kam die Sonne wieder durch, und so nach und nach reifte der Entschluss, noch der Hängebrücke in Holzgau einen Besuch abzustatten. Mit 200 m Länge und 110  m Höhe recht imposant und ein gelungener Abschluss.

Nur ob man bei den „entspannten“ Tagesetappen das gute Essen vom Hotel wieder abgearbeitet hat? Egal, man muss auch genießen können. 

Trübes Wetter, aber zur Belohnung noch die Holzgauer Hängebrücke, ein schöner Schluss.