Mühlviertl 2019; mit’n Binder Hans

Tourdatum: 05. – 09.Mai 2019

Tourenbegleiter: Hans Binder

Mit dem Sagenerzähler Luki zum Waldluftbaden ins Mühlviertel

Eine Gruppe von 9 Wanderern des Kirchheimer – SC machte sich auch heuer wieder auf ins Mühlviertel, in das waldreiche Hügelland zwischen Linz und der tschechischen Grenze. “Basislager“ war Gutau, der Ort mit Färbermarkt und Färbermuseum. Dort wurden früher Stoffe mit Blaudruck, zum Beispiel für wunderschöne Dirndlkleider, versehen. Von Gutau, dem Herzen des unteren Mühlviertels kann man auch ohne ein Auto zu benützen herrliche Wanderungen beliebiger Länge unternehmen.

Erstes Ziel war das der Schwammerlstein, der Aussichtturm in Rechberg und der alte Mühlviertler Döllner Bauernhof, mit dem Wackelfelsen. Das ist ein Naturstein von mehreren Tonnen, der so auf einem anderen Felsen liegt, dass ein Mann ihn mühelos zum Wackeln bringen kann. Nach exzellentem Mittagessen im Gasthaus Ahorner mit dem Mühlviertler Traditionsgetränk Most stand die Besichtigung der Mumie „ der geselchte Pfarrer“ und die Besteigung des Blasensteins sowie eine kleine Wanderung zur Bärenhöhle auf dem Programm.

Am Dienstag marschierten die Kirchheimer über den Hunds- und Guttenbrunner Berg zur Burgruine Reichenstein des verhassten Ritters Christoph Haim. Die mittelalterliche Burg wurde in den 2000-er Jahren von einem örtlichen Liebhaberverein vor dem Verfall gerettet und soweit wieder hergestellt, dass heute in der Burgkirche und im Rittersaal wieder Hochzeiten gefeiert und im Burghof Theater-aufführungen geboten werden können. Begleitet vom ständigen Rauschen des Flusses führte der Weg durch das Waldaisttal zurück nach Gutau. Es war mit fast 20 Kilometer die längste Wanderung der Woche.

Luki Mandl, der Theaterspieler, Sagenerzähler, ist ein Mühlviertler Urgestein, er führte die Gruppe zusammen mit den Waldbiologen Hermann in Sandl, direkt an dem ehemaligen undurchlässigen eisernen Vorhang gelegen  in den herrschaftlichen Forst. Eine Station war der Damm zwischen den Rosenhofteichen. Diese wurden im 19-ten Jahrhundert für die Holzschwemme über die Waldaist zur Donau angelegt. Die spannenden Sagen, die Luki uns vortrug, spielten alle in der Gegend zur tschechischen Grenze und beruhen auf Überlieferungen aus den letzten 200 Jahren. Die Geschichten vom Räuberhauptmann Kopetzky, der im 19-ten Jahrhundert die Gegend unsicher machte und vom einsamen Waldhellseher, der Unglücke, Kriege, Trennung durch den eisernen Vorhang und Elend des letzten Jahrhunderts angeblich kurz vor seinem Tode voraussah, beeindruckte die Zuhörer.

Ein original Mühlviertler Mittagessen bei der Wirtin Maria in Mairspindt stärkte die Wanderer wieder, sodass noch zum Silbersee, dem Drehort „der Tote am See“ mit Josef Hader marschiert werden konnte. Dieser Film wurde vor kurzem im ZDF ausgestrahlt.

Vom Linzer Pöstlingberg blickten die Wanderer nochmals voll von neuen Eindrücken von der Landschaft, den Menschen und den vielen kleinen Sehenswürdigkeiten zurück ins hügelige Mühlvierteler Land. Auf den vielen Hügeln hat man immer den Eindruck oben auf einem hohen Berg mit phantastischer Weitsicht zu sein. Aufgetankt mit gesunder Waldluft, regionaler Mühlviertler Kost und gestärkter Kondition, wie es sich für KSC-ler gehört, trat die Gruppe die Heimfahrt an.

Die Wandergruppe mit Sagenerzähler Lucki
Reichenstein
Der Wackelstein