Ötztaler Alpen, Vinschgau, Texelgruppe, Sarntaler Alpen

Tourendatum: 03.-07. August 2020

Tourenbegleiter: Christian Eichhorn

Vinschgau, Mutspitze 2294 m NN; Hönigspitze 2695 m NN; Hochgangschartl 2455m NN Texelgruppe in den Sarntaler Alpen, Südtirol, Italien

Bericht und Bilder Christian Eichhorn

  1. Tag.Eine konditionsstarke Dame und drei gletschererprobte Eismänner starteten mit zwei Autos über Kufstein und das Inntal bis Landeck und weiter über den Reschenpass in den Vinschgau und ins Schnalstal nach Vernagt. Beim Mittagsessen in einem Restaurant war ein Telefonat mit dem Hüttenwirt der Similaunhütte, wegen des Gepäcktransports unserer schweren Rucksäcke (und des Koffers der Dame) mit der Materialseilbahn, vernichtend: Durch ein nächtliches schweres Unwetters mit Steinschlag war das Zugseil der Seilbahn defekt, vermutlich für längere Zeit. Ein Transport der schweren Rucksäcke (und des Koffers) auf unseren eigenen Buckeln zur 3019 m hohen Similaunhütte, das sind 1319 Höhenmeter Anstieg auf der heißen Südseite, schied deshalb aus.

Nach kurzer Beratung buchten wir in unserem Stammhotel Villa Maria in Dorf Tirol, oberhalb Meran, zwei äußerst schöne Doppelzimmer mit wunderschönem Blick auf Meran und Algund. Nachmittags Einkaufsbummel und Rundgang durch Dorf Tirol.

Am 2. Tag fuhren wir mit der Seilbahn zur Hochmuth Bergstation 1400 m und stiegen über den Tiroler Höhenweg zum Gasthaus Mutkopf 1684 m und weiter zur Mutspitze 2294 m. Nach den Gipfelfotos und der verdienten Brotzeit kletterten wir über einen kleinen Steig den Westgrat hinunter zur Taufenscharte 2230 m. Nun stiegen wir auf sehr steilem Pfad durch die Südflanke des Mutspitzmassivs hinunter zur Leiteralm 1522 m und über den Hans-Frieden-Felsenweg zurück zur Bergstation Hochmuth mit Einkehr in den Oberhochmuthof zum Lammbraten mit Tiroler Speckknödeln und 2 Halbe Bier.

Mutspitzenüberschreitung

Am 3.Tag fuhren wir mit dem Auto ins Passeier Tal nach Saltaus 499 m und bequem mit der Seilbahn zur Bergstation Klammeben 1976 m. Nach einer fast ebenen Querung zur Staffelalm auf 1940 m kletterten wir über den langen und teilweise sehr ausgesetzten Westgrat zur Hönigspitze 2695 m und 2698 m, nicht ganz einfach. Nach der Gipfelbrotzeit und kurzem Abstieg zur Oberen Scharte wollte keiner mehr den nahen Hirzer 2781 m erklimmen, es hat uns schon so gereicht. Nach steilem Abstieg über den Gebirgsjägersteig erreichten wir durstig und hungrig, aber glücklich, die Tallner Alm 1983 m, wo es schon wieder Lamm (einen jungen Lammbock) mit Speckknödeln, Pfifferlinge mit Bandnudeln und Kaiserschmarrn, gab.Durch eine Senke mit kurzem Anstieg erreichten wir wieder die Bergstation und nichts wie rein in die Seilbahn zum Tal.

Aufstieg zur Höngspitze
Höngspitze mit Westgrat

Am 4. Tag fuhren wir wieder mit der Seilbahn zur Hochmuth Bergstation 1400 m und über den Tiroler Höhenweg zum Gasthof Mutkopf 1684 m. Dann wanderten wir auf dem Tiroler Höhenweg und über den Jägersteig, endlos und immer wieder auf und ab, bis wir endlich das Pfitscher Schartl 2135 m erreichten. Nach der Brotzeit an der wunderschönen Pfitscher Lacke mit großen Mengen an Wollgras ging es über die Kaser Lacke zur Oberkaser Alm 2131 m. Keine Einkehr, sondern erneuter Aufstieg zum Grünsee und zum langen Langsee mit berauschender Blütenpracht durch Wollgras. Nach dem endlichen Erreichen des Hochgangschartls 2455 m und kurzer Trinkpause kletterten wir über einen mit Ketten versicherten äußerst steilen Steig hinab zum Hochgang Haus 1839 m. Wieder keine Einkehr, sondern weiter den Meraner Höhenweg zur Leiteralm und wieder den Hans-Frieden-Felsenweg zurück zur Bergstation Hochmuth, diesmal jedoch endlich Einkehr in den den Oberhochmuthof mit Wiener Schnitzel, Bratkartoffeln und Salat. Um ca. 19:00 Uhr fuhren wir mit der letzten Seilbahn ins Tal nach Dorf Tirol, eine sehr lange und anstrengende Rundtour, aber zauberhaft schön, wenn man endlich an der Bergstation eintrifft.

Pfitscher Lacke
Pfitscher Schartl
Wollgrasblüte
Am Tiroler Höhenweg

Am 5.Tag fuhren wir gemeinsam über den Jaufenpass und den Brenner heim, nicht ohne Mittagspause in Oberaudorf im Inntal.Resümee: Ich glaube, die Ausweichtouren von Dorf Tirol aus haben allen gut gefallen, sonst hätte ich ja keinen Marillenlikör als Dankeschön erhalten.

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